Laurentiuskirche

Stadtkirche St. Laurentius am Auerbacher Altmarkt

DIE GESCHICHTE DER ST. LAURENTIUSKIRCHE
Das Göltzschtal wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts besiedelt. Gegen Ende des 13. Jhd. ist eine Burg Auerbach urkundlich nachgewiesen. Durch die Voigte von Plauen wurde unterhalb der Burg um 1350 eine Stadt gegründet. Kirchlich unterstand Auerbach bis zu der bereits kurz nach 1520 durchgeführten Reformation dem Bistum Zeitz-Naumburg, Archidiakonat der Propstei Zeitz, Dekanat Greiz. Seit 1838 ist Auerbach Sitz einer Superintendentur.
1362 wird ein “her von rat” der Pfarrer von Auerbach genannt. So ist anzunehmen, dass es zu dieser Zeit bereits eine Stadtkirche gab. Eine Stiftungsurkunde ist leider nicht mehr vorhanden. Dennoch lassen ältere Aktenstücke Einzelheiten einer ersten Kirche erkennen. Ihr Platz entsprach dem heutigen Standort. Sie war dem Heiligen Laurentius geweiht. Der 10. August ist sein Gedenktag, so dass auch der Jahrmarkt auf diesen Tag fiel. Diese erste Auerbacher Kirche war räumlich kleiner gewesen und besaß 5 Altäre. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde sie um 1430 von den Hussiten auf ihrem Zug von Zwickau nach Hof zusammen mit der Stadt durch Feuer zerstört.
Die zweite Kirche ging wahrscheinlich beim Stadtbrand 1486 in Flammen auf.
Die dritte Kirche wurde wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Von 1605 bis 1609 erbaute man die vierte Kirche, die nur 17 Jahre alt wurde. Sie ging 1626 beim großen Stadtbrand in Flammen auf.
Der Wiederaufbau einer fünften Kirche fiel in die schwere Zeit des 30-jährigen Krieges. Das Land war verarmt. Ein Kirchlein wurde erst 1644 errichtet. Die Kirche war nur 33 m lang, 8 m breit und sehr niedrig. Darum beschloß man 1706 die Kirche höher zu führen und alles unter ein Dach zu bringen.
Am 7. Juni 1706 wurde der Bau der sechsten Kirche begonnen, am 21. Juni fand eine feierliche Grundsteinlegung statt. Die Ansprache eines Pfarrers Bonitz ist im Wortlaut vorhanden. Der Bau zog sich über 3 Jahre hin. Am 17. Juli 1757 wurde die Stadt und damit auch die Kirche und alle geistlichen Gebäude erneut durch Brand in Schutt und Asche gelegt.
Im Jahr 1758 hatte man einen Behelfsbau errichtet, aber es schneite und regnete hindurch. Wegen fehlender Mittel konnte der siebte Kirchenbau erst 1773 unter schweren Opfern der Gemeinde vollendet werden. Am 9. Oktober 1834 äscherte wieder ein Stadtbrand binnen 3 Stunden die geistlichen Gebäude ein.
Unter Verwendung der vorhandenen Grundmauern begann der Wiederaufbau der achten Kirche sofort. Anfang Juli 1838 waren Turm und Kirche fertig. Es entstand eine romantisch-neugotische Saalkirche mit ins Oval gestellten Pfeilern mit umlaufenden zweigeschossigen Emporen und stuckierten Rippengewölbe nach Plänen eines unbekannten Architekten. Die tempelartige Kuppel als Turmabschluß ist vermutlich das Ergebnis von Geldknappheit. Eine Orgel erhielt die Kirche (1838 – 1840) durch die Gebrüder Johann Gotthold und Karl Gottlieb Jehmlich, Orgelbaumeister in Dresden.
Die GLOCKEN wurden 1839 aufgehängt. 1917 mußte die große und die mittlere Glocke abgeliefert werden.
Am 1. Adventssonntag 1839 wurde die Kirche dann durch Superintendent Körner geweiht. Eine Gasbeleuchtung wurde zu Luthers Geburtstag am 10. November 1883 eingeweiht. 1887 baute man eine Dampfheizung ein. 1905 begann man das Kircheninnere in den Formen des Jugendstiles durch Architekt Karl Poser aus Leipzig umzugestalten. Die Emporenbrüstungen erhielten Stuckverkleidungen. Die KIRCHENFENSTER wurden erneuert. Die Buntglasfenster wurden von Auerbacher Familien gestiftet.