Glockengeläut

„Süßer die Glocken nie klingen“ – nicht nur zur Weihnachtszeit! Nach welcher Logik läuten die Glocken?

Die Glocken der St. Laurentiuskirche läuten zu unterschiedlichen Anlässen mit verschiedenen Klängen. Markant ist das Tagesgeläut, das den (Arbeits-)tag gliedert. Die mittlere Glocke läutet früh 6 Uhr, mittags 12 Uhr und abends 18 Uhr jeweils 5 Minuten. Am Samstagabend wird mit vollem Geläut 10 Minuten der Sonntag eingeläutet: Die Arbeitswoche liegt hinter uns. Es beginnt der Sonntag als Tag des Herrn (ital. Domenica), der Tag zur seelischen Erbauung, an dem das Tagesgeläut schweigt. Dadurch gliedert der Sonntag akustisch hörbar die Woche.

Das Tagesgeläut hat zugleich eine geistliche Dimension, denn Glocken rufen zum Gebet: Wir danken Gott für das Leben des neuen Tages. Auf der Höhe des Tages bringen wir die Welt vor Gott und bitten um Frieden. Am Abend legen wir den Tag zurück in Gottes Hand, danken für Gewordenes und vertrauen darauf, dass Gott zum Guten wendet, was wir verkehrt gemacht oder unterlassen haben.

Was bedeuten die verschiedenen Geläute am Sonntag?

Am Sonntag versammelt sich die Gemeinde zum Gottesdienst. Um zu wissen, wann es los geht, und zur persönlichen Vorbereitung läutet die mittlere Glocke 1 Stunde vorher, die mittlere und die kleine ½ Stunde vorher und das volle Geläut zu Gottesdienstbeginn sowie am Ende, um den empfangenen Segen in die Welt zu tragen.

Wie viele Glocken bilden das volle Geläut?

Wir haben 3 Glocken im Turm hängen, die man am Klang unterscheiden kann. Die kleine Glocke hat den hellsten Klang (Ton G), die große Glocke den dunkelsten (C). Die mittlere Glocke  (E), die hier abgebildet ist, reiht sich dazwischen ein.

Warum läutet es unter der Woche unregelmäßig zu verschiedenen Zeiten?

Unter der Woche läuten hin und wieder die große und die mittlere Glocke. Die dunkle Klangfärbung weist darauf hin, dass eine Beerdigung stattfindet. D.h. die Glocken dienen mit ihrem Geläut auch dem gesellschaftlichen Zusammenhalt einer Gemeinde: Wir nehmen Anteil aneinander, an Freude und Leid, weil wir durch das Geläut auf die verschiedenen Anlässe des Lebens hingewiesen werden. Zur Taufe erklingt die kleine Glocke mit ihrem hellen Klang. Bei Konfirmationen, Hochzeiten oder zu Ehejubiläen läuten während der Einsegnung alle Glocken.