Christ gleich Christ?

In Auerbach läuten Glocken von zwei Kirchtürmen und es gibt eine ansehnliche Zahl von Gemeinde- und Versammlungsräumen in unserer Stadt. In allen treffen sich Christen und doch sehen alle Gottesdienste und Zusammenkünfte anders aus.

Was sind die Unterschiede?

Die sind vielfältig und gehen meist tiefer, als es auf den ersten Blick erkennbar ist. Es gibt ganz grundlegende theologische Differenzen, wie die Frage der Taufe und des Abendmahls oder des Kirchenverständnisses. Das sind wirklich inhaltlich gewichtige und auch trennende Unterschiede. Dann gibt es äußere Dinge, wie die Kirchen- bzw. Gemeindeorganisation (Struktur) oder die Gestaltung des Gottesdienstes. Diese fallen mehr auf, sind aber eher veränderbar.

Wieso dann doch zusammen?

Weil wir erleben, dass es gut ist, sich auf den einen zu besinnen, der Namensgeber für uns alle ist: Jesus Christus. Im Blick auf ihn lassen wir zu bestimmten Zeiten alle Unterschiede hinter uns und feiern gemeinsam, dass wir zu dem einen Herrn Jesus Christus gehören. Besonders beeindruckend war das zum Bibellesemarathon letztes Jahr im September zu erleben.

Für die Zusammenarbeit gibt es verschiedene Ebenen:
Die Evangelische Allianz – da treffen wir uns z.B. zur Allianzgebetswoche und zur Allianzbibelstunde,
die Ökumene – da gestalten wir u.a. den Weltgebetstag und den Martinstag zusammen und die
„Christen in der Region“ – wir feiern z.B. zusammen Gottesdienst am Röthelstein.

Und warum nicht immer zusammen?

Weil die „Unterschiede“ oder besser unsere Besonderheiten im Glauben wesentlich sind für unsere jeweilige Existenz als Christen. Wir nehmen damit unsere Verantwortung im Glauben wahr, denn der ist nicht beliebig. Für uns Evangelisch-Lutherische kann man das Wesentliche im Kleinen Katechismus und im Augsburger Bekenntnis nachlesen (beides im Gesangbuch zu finden) – und natürlich die Pfarrerin fragen 😉 .

Und wer ist jetzt Christ?

Auch wenn wir in Verantwortung unseren Glauben leben, so entscheidet am Ende doch der, nach dem wir genannt sind, ob wir zu ihm gehören oder nicht.